
Im Mittelpunkt stand Dynamo schon, bevor die 2. Bundesliga nach der Corona-Pause wieder loslegen durfte. Nachdem sich Spieler infiziert hatten, entschied das sächsische Gesundheitsamt: Die gesamte Mannschaft muss sich in eine zweiwöchige Quarantäne begeben, und das kurz vor dem Re-Start! Eigentlich sah das Konzept der DFL vor, dass nur der erkrankte Spieler von seinem Team isoliert wird, doch die gesundheitlichen Behörden galten als entscheidende Instanz. Während die anderen 17 Klubs also mit dem Spielen begannen, mussten die Dresdner zuschauen und durften nicht einmal trainieren. Als die 14 Tage abgelaufen waren, warf man die SGD sofort ins kalte Wasser, ohne Spiel- und Trainingspraxis musste sie direkt auf Wettkampf-Niveau sein. Für einen Spitzenklub mag diese Situation lösbar sein, doch ausgerechnet der Tabellenletzte der 2. Bundesliga sollte unter diesen Voraussetzungen den Rückstand aufholen? Am 28. Juni war klar: Es hat nicht gereicht, Dresden steigt in die 3. Liga ab.
DFL bestätigt Gespräche
Spieler und Verantwortliche schimpften nach dem Abstieg auf die DFL, denn in ihren Augen war keinesfalls eine Wettbewerbs-Gleichheit gegeben. Den Kampf um den Klassenerhalt, den man aus sportlicher Sicht verloren hatte, soll daher am grünen Tisch weitergeführt werden. Peter Peters, Spitzen-Funktionär der DFL, bestätigte, dass es diesbezüglich schon zu Gesprächen gekommen sei. „Wenn ein Verein auf uns zukommt und mit uns sprechen will, tun wir das natürlich. Und wenn man eine Einschätzung von uns haben will, bekommt man die natürlich auch. Die Fragen lauten doch: Was wollen sie genau? Wie bewertet man das? Und wie soll es umgesetzt werden? Ein konkreter Vorschlag von Dresden oder ein detaillierter Antrag sollen noch nicht eingereicht worden sein. Sollte ein Schreiben mit genauen Plänen jedoch eintreffen, werde man sich selbstverständlich damit befassen, so der Vertreter von Christian Seifert. Eine Lösung soll Dynamo vorschweben, von der auch Mit-Absteiger Wehen Wiesbaden profitieren könnte.
Aufstockung der Liga realistisch?
Die Sachsen möchten zurück in die 2. Bundesliga. Mittlerweile sind Eintracht Braunschweig und die Würzburger Kickers aufgestiegen, die 18 Teams somit eigentlich vollzählig. 18 Teams? Genau hier setzt der Plan von den Dresdnern an, denn sie wünschen sich eine Aufstockung der Liga auf 20 Mannschaften. Somit wollen nicht nur die Ostdeutschen zurück in die Liga, das Konzept würde auch Wiesbaden ein Comeback ermöglichen. „Momentan sind wir zwar in einer betroffenen, aber beobachtenden Rolle und warten zunächst ab. Wir haben innerhalb der DFL lange über die sportliche Integrität des Wettbewerbs unter diesen Rahmenbedingungen diskutiert, und am Ende haben wir uns geschlossen dafür entschieden, die Saison mit all ihren Unwägbarkeiten auf jeden Fall zu Ende zu bringen.“, zeigte sich Geschäftsführer Nico Schäfer zurückhaltend. Ob Dynamo mit dem Vorschlag einer Aufstockung Erfolg haben wird und sich der Plan so kurzfristig umsetzen lässt?