
Vor drei Jahren nahmen die Hanseaten drei Millionen Euro in die Hand und präsentierten den Fans eine neue Nummer Eins. Der damals 25-jährige Pavlenka kam von Slavia Prag und sollte ab sofort das Bremer Tor hüten. Mittlerweile steht der Tscheche bei 116 Pflichtspielen im Trikot der Werderaner und ist stets ein starker Rückhalt sowie ein Liebling der Fans. Ob man ihn hätte halten können, wenn es in die 2. Bundesliga gegangen wäre? Unwahrscheinlich. Sein Vertrag in der Hansestadt läuft noch bis zum Sommer 2021. Ein Jahr also, oder wie es in der Fußball-Fachsprache heißt: Nun wird verlängert oder er wird verkauft. Die Bremer können es sich in Zeiten der wirtschaftlichen Krise nicht leisten, einen Spieler ablösefrei zu verlieren. Somit bereitet man sich auf der Weser darauf vor, unter Umständen Spieler zu verlieren, die man ohne Corona niemals ziehen lassen würde.
Hertha auf Torwart-Suche
Zu den Kandidaten sollen Jiri Pavlenka, Milot Rashica oder Davy Klaassen gehören, denn alle drei würden eine gute Ablösesumme in die klammen Kassen spülen. „Es ist kein Spieler unverkäuflich.“; so vielsagend kommentierte Frank Baumann die Gerüchte. Abnehmer für Pavlenka würde es freilich einige geben, ganz oben auf der Liste steht aber Hertha BSC Berlin. In der Hauptstadt wird händeringend ein neuer Keeper gesucht, denn Rune Jarstein wird bald 36 Jahre alt. Aufhören will der Norweger aber noch nicht. „Ich will bei Hertha spielen, bis ich 40 bin. Ich will mein Niveau solange halten.“ Dennoch ist sein Verletzungsrisiko mittlerweile erheblich gestiegen. Und: Die Hertha will eine große Nummer in der Bundesliga werden, der selbsternannte Big City Klub strebt nach Titeln. Da wäre ein wesentlich jüngerer Keeper von Format nicht schlecht. Natürlich haben die Herthaner nicht nur Jiri Pavlenka auf dem Zettel, nach einigen Torhütern soll Ausschau gehalten werden.
Pavlenka, Trapp, Kobel?
Angefragt hat man auch bei Gregor Kobel, der beim VfB Stuttgart unter Vertrag steht. Er stieg mit den Schwaben auf und möchte in jedem Fall im Trikot mit dem roten Brustring erfolgreich sein. Später konzentrierte sich die Alte Dame auf Kevin Trapp. Er gehört der Frankfurter Eintracht und obwohl die Berliner von Investor Lars Windhorst regelmäßige Finanzspritzen erhalten, ist das Gesamtpaket wohl zu teuer. Eine Ablöse von circa acht Millionen Euro würde fällig werden, außerdem ein jährliches Gehalt von fünf Millionen. So viel möchte die Hertha nicht ausgeben. Bei Pavlenka, so hoffen die Bosse, kommt man deutlich günstiger davon. Was Werder für den 28-Jährigen aufrufen würde? Sein Marktwert wird derzeit auf 6,5 Millionen taxiert, damit wäre er nur unwesentlich billiger als Trapp. Ein Abschied dürfte den Norddeutschen weh tun, die Hertha dagegen könnte sich auf einen der besten Keeper der Bundesliga freuen.