
Die Rückrunde, die der FC Bayern spielt, ist mehr als beeindruckend. 13 Siege, ein Remis, nach 31 Runden steht der deutsche Rekordmeister bei 92 Toren. Im DFB-Pokal trifft man Anfang Juli im Finale auf Leverkusen, laut Lothar Matthäus sind die Bayern sogar der Topfavorit auf die Champions League, die im August fortgeführt werden soll. Die sportlichen Ziele werden also erreicht, was passiert nach der Saison in Sachen Kaderplanung? Diese treiben die Münchner schon seit einigen Wochen voran. Erst verlängerte Trainer Hansi Flick seinen Vertrag, dann zog Urgestein Thomas Müller nach. Einige Zeit später unterschrieben auch Kapitän Manuel Neuer und Alphonso Davies neue Arbeitspapiere. Tolle Nachrichten für die Fans also, doch ein großer Wunsch der Anhänger ist noch offen: Defensiv-Allrounder David Alaba muss verlängern. Der Österreicher spielt eine glänzende Saison und zeigt, dass er absolut unverzichtbar ist. Die Bayern wollen unbedingt mit ihm weitermachen, die Verhandlungen aber gestalten sich offenbar schwierig.
Verlängerung oder sofortiger Abschied
In einem Jahr läuft sein Vertrag aus, klar ist: Will er nicht verlängern, wird er verkauft. Mit einem Spieler seiner Klasse geht der FC Bayern nicht in ein letztes Vertragsjahr, um ihn dann ablösefrei zu verlieren. Schon mit 17 Jahren debütierte Alaba an der Säbener Straße, mit nur 20 Jahren krönte er sich zum Champions League-Sieger. Den Meisterrekord, den Franck Ribery vor einem Jahr aufgestellt hat, teilt sich der Franzose in wenigen Tagen mit Alaba. Und das, obwohl er gerade einmal 27 Jahre alt ist. Nicht nur im Verein läuft es bestens, der Nationalspieler Österreichs durfte sich nun auch über eine internationale Auszeichnung freuen. Zum 264. Mal stand er gestern in der Bundesliga auf dem Platz, noch nie hat einer seiner Landsmänner eine bessere Quote aufweisen können. Alaba stellt den Rekord von Andreas Herzog ein, schon bald wird er alleine an der Spitze stehen.
Geht es ums Finanzielle?
Wie man es dreht und wendet, an der Säbener Straße weiß man: Alaba darf man auf keinen Fall verlieren. Eigentlich ist er auf der linken Abwehrseite Zuhause und zählt auf dieser Position zu den Besten der Welt. In der aktuellen Saison jedoch machte er auch im Zentrum auf sich aufmerksam. Als sich Niklas Süle und Lucas Hernandez schwer verletzten, mussten die Münchner umstellen. Plötzlich rückte der mit 1,80m eher kleine David Alaba in die Innenverteidigung. Vom ersten Spiel an machte er seine Sache fehlerfrei und harmonierte prächtig mit Jerome Boateng. Wie tief müssen die Münchner in die Tasche greifen, um ihn noch einmal langfristig zu binden? Alaba weiß: Es wird mein letzter großer Vertrag. Da muss natürlich gut überlegt werden, wo die Unterschrift erfolgt. Meister sind die Bayern, das steht fest. Was die Fans aber noch viel mehr freuen würde: Wenn Alaba auch einen neuen Vertrag präsentiert.