
So richtig wohl hat sich Leonardo Bittencourt in dieser einen Saison im Kraichgau nach seinem Wechsel vom 1. FC Köln nie gefühlt. Okay, er kam immerhin auf 22 Einsätze. Doch der 25-Jährige kam auf gerade einmal drei Torvorlagen und erzielte selbst nur einen mageren Treffer. Das sind nicht gerade die besten Werte für einen offensiven Mittelfeldmann. Kurios: Sein einziges Tor im Dress der TSG schoss er zum einen an seinem 25. Geburtstag, dem 19. Dezember. Dazu noch ausgerechnet gegen seinen neuen Arbeitgeber, beim 1:1 im Weserstadion. Dort will es „Leo“, der mit vollem Namen Leonardo Jesus Loureiro Bittencourt heißt, nun deutlich besser machen.
Viel Lob von Kohfeldt, Komplimente von Bittencourt
An Vorschusslorbeeren jedenfalls mangelt es nicht. Wenig verwunderlich. Denn Werder Bremen war auch schon vor einem Jahr ganz nah dran an diesem Transfer. Letztendlich entschied sich Bittencourt aber eben für 1899 Hoffenheim, weil er unbedingt Champions League spielen wollte. Jetzt, da es endlich geklappt hat, sagt Bremens Trainer Florian Kohfeldt: „Leo spielt, wie wir auch sein wollen, mit dieser Leidenschaft.“ Bittencourt kontert: Er glaube, er passe besser an die Weser als nach Hoffenheim. Dort habe es ihm nach eigenem Bekunden „nicht so viel Spaß gemacht“. Und unter dem neuen Coach Alfred Schreuder spielte der 25-Jährige zudem offenbar auch keine große Rolle mehr.
Aber wie lesen sie sich eigentlich, die Leistungsdaten des Leonardo Bittencourt? Passt er wirklich gut nach Bremen an die Weser, wo er als Zehner, offensiver Achter oder auch auf dem Flügel spielen kann und – laut Kohfeldt – auch soll. Insgesamt bringt es der 25-Jährige auf 151 Spiele in der 1. Bundesliga, in den er 18 Tore selbst und 26 weitere vorbereitet hat. Dazu kommen 29 Partien in der 2. Bundesliga mit zwei Toren sowie international jeweils vier Partien in der Champions League und in der Europa League mit insgesamt drei Torvorbereitungen. Das ist ganz ordentlich. Das bleibt allerdings auch ausbaufähig.
Beim Klassenerhalt werden sieben Millionen fällig
Zum Deal, den Baumann für Bremen eingefädelt hat, zählt zunächst ein Leihgeschäft. Sofern Werder die Klasse hält, wird die Kaufoption bindend und soll laut Medienberichten dann sieben Millionen Euro betragen. Eine Summe, die Werder Bremen durchaus noch stemmen kann und theoretisch ja auch erst für die kommende Spielzeit einkalkulieren muss. Wenn Leo Bittencourt dann einschlägt, greifen sie an der Weser sicher gerne etwas tiefer ins Portmonee.