
Mainz. Nachdem Sportvorstand Rouven Schröder noch vor Heiligabend die Brocken hingeschmissen und um die Auflösung seines Vertrages gebeten hatte, wurden sie nach Weihnachten beim Mainzer Bundesligisten aktiv. Christian Heidel hatte sich Bedenkzeit erbeten. Am Ende gab es das Okay für einen Vorstandsposten. Heidel kehrt an alter Wirkungsstätte zurück. Und fast wie der Weihnachtsmann hatte er dann auch gleich einen neuen Sportdirektor als Präsent im Sack. Denn mit Martin Schmidt schließt sich ebenso ein Kenner im Verein dem abstiegsbedrohten FSV an. Zumindest das sind schon einmal ordentliche Voraussetzungen für ein ganz schwieriges erstes Halbjahr 2021.
Mission Impossible direkt in München bei den Bayern
Denn wenn der 1. FSV Mainz 05 am 3. Januar 2021 am Sonntag Abend den 14. Spieltag abschließen wird, dann wäre alles andere als eine weitere Pleite schon eine faustdicke Überraschung. Die Rheinhessen müssen – so will es der Spielplan der 1. Bundesliga nun einmal – zum FC Bayern München reisen. Dass Mainz ausgerechnet in München den zweiten Saisonsieg schafft, darf angezweifelt werden. Bisher reichte es nämlich nur zu einem Sieg, der beim SC Freiburg glückte (3:1), dazu noch zu drei Unentschieden. Daher verwundert es nicht, dass die Mainzer momentan nur Vorletzter sind, sogar schon vier Punkte hinter Bielefeld auf Rang 16 liegen.
Doch es droht noch weiteres Ungemach. Denn mit der zweitschlechtesten Defensive trifft der FSV an der Isar auf die mit Abstand hungrigste Offensive der 1. Bundesliga. Der FC Bayern hat bereits satte 39 Treffer erzielt, also im Schnitt drei pro Partie. Die Rheinhessen hingegen kassierten schon 26 Gegentore. Auch ein Grund, warum Jan-Moritz Lichte nach einem kurzen Intermezzo eben kein Trainer mehr bei den Nullfünfern ist. Ihm fehlte aber einfach auch das nötige Quäntchen Glück. Gegen Werder Bremen kassierte Mainz nämlich das alles entscheidende 0:1 in buchstäblich letzter Sekunde. Im Pokal verspielten die Rheinhessen ein 2:0 gegen Zweitligist Bochum noch und flogen im Elfmeterschießen dann sang- und klanglos mit 0:3 gegen den VfL raus. Da ist dann selbst ein Trainer an der Seitenlinie machtlos.
Bo Svensson gilt als heißer Trainer-Kandidat
Ein Nachfolger ist zwar noch nicht verkündet worden. Aber zumindest scheint es beim 1. FSV Mainz 05 eine Tendenz zu geben. Denn Bo Svensson könnte das Amt an der Seitenlinie übernehmen und damit das Trio der Rückkehrer komplettieren. Denn der 41-jährige Däne, der für Mainz selbst schon aktiv war, trainierte dort auch bis zum Juli 2019 zwei Jahre lang im Nachwuchsbereich. Vielleicht ist er ja der passende Mann. Den Verein jedenfalls kennt Bo Svensson noch gut genug.