
Die Rede ist von den meisten Gegentoren in den ersten zwei Ligaspielen. Nie hat es eine andere Mannschaft geschafft, nach zwei Spieltagen bereits elf Gegentore auf dem Konto zu haben. Selber trafen die Schalker nur einmal. Bei null Punkten und mit dieser Tordifferenz bist du Letzter. Obendrein kassierte Ozan Kabak noch Gelb-Rot. Und für den Spuck-Schalker könnte es noch schlimmer kommen.
Hat die Spuck-Attacke von Ozan Kabak ein Nachspiel?
Hier kann es keine zwei Meinungen geben. Der Schalker rammte erst den Schweden Augustinsson um und legte diesem Foul gleich noch eine Unsportlichkeit nach. Denn er spuckte dem am Boden liegenden Spieler an. Der Schiedsrichter auf dem Feld hat die Szene nicht gesehen. Fraglich bleibt zunächst, warum der Video-Keller in Köln nicht eingegriffen hat.
Tatsächlich ging es jedoch sehr schnell und war erst mit der dritten Einstellung zu sehen. Bis dahin war die Begegnung längst fortgesetzt. Die Chance Rot zu zeigen war vertan. Dass Kabak später noch, wegen eines Fouls am Bremer Selke, mit Gelb-Rot vom Platz geht, ist eine andere Geschichte. Denn der Knappe könnte und sollte für den Kontrollausschuss noch ein Thema werden.
Werder-Coach Florian Kohfeldt fand drastische Worte und steht mit seiner Meinung sicherlich nicht allein: „Das ist ein absolutes Unding, das nicht auf den Fußballplatz gehört. Das ist eine klare Rote Karte, wenn man es gesehen hätte.“ Augustinsson selber nahm es, nach dem Dreier, verhältnismäßig locker: „Was soll ich sagen? Das ist nicht Fairplay.“
Ist David Wagner noch der richtige Mann auf Schalke?
Zunächst einmal stellte sich der Trainer von Schalke hinter seinen Spieler: „Ich kenne Ozan und bin zu einhundert Prozent davon überzeugt, dass es keine Absicht ist. Es sieht aus, als wäre es Absicht. Es ist unglücklich. Ich werde mit ihm sprechen.“ Kabak selbst entschuldigte sich via Twitter: „Ich möchte mich bei Ludwig Augustinsson entschuldigen. Es war keine Absicht, die Sicht von außen täuscht.“
Dennoch wird der Kontrollausschuss vermutlich Ermittlungen aufnehmen. Ob David Wagner sich damit noch befassen muss, ist anzuzweifeln. Denn sein Rauswurf steht nach zwei Auftaktpleiten vermutlich kurz bevor. Das wahrscheinliche Szenario: In Leipzig am kommenden Wochenende übernimmt ein Schalker interimsweise. Danach haben die Verantwortlichen zwei Wochen – es ist Länderspielpause – um eine langfristige Lösung zu präsentieren. Als Kandidaten werden Sandro Schwarz, Marc Wilmots, Alexander Zorniger, Manuel Baum und Dimitrios Grammozis gehandelt. Doch welcher dieser Übungsleiter bringt die Chaos-Truppe auf Schalke als Einheit aufs Feld?