
Pikanterie am Rande: Martin Harniks neuer Verein ist Werder Bremens großer Rivale. Der 32-Jährige wechselt zum Hamburger SV. Eine richtige Entscheidung. Denn obwohl Milot Rashica gegen den FC Augsburg nach wie vor verletzt ausfiel, Fin Bartels sowieso schon zum Lazarett der Langzeitverletzten zählt und Max Kruse längst nicht mehr an der Weser kickt, blieb für Harnik gegen die Schwaben mal wieder kein Platz in der Stammelf. Die Youngster haben dem Oldie den Rang abgelaufen. Also schlug der HSV zu – und lieh den gebürtigen Hamburger aus. Im Falle eines Aufstiegs der Hamburger zurück in die 1. Bundesliga wird die vereinbarte Kaufoption für die Rothosen bindend.
Macht der Deal Sinn für den HSV?
Für Werder Bremen jedenfalls macht dieser Deal Sinn. Denn Martin Harnik kam bestenfalls noch als Joker zum Zug. Und selbst in dieser Rolle war Altmeister Claudio Pizarro meist die erste Wahl. Youngster wie der gegen den FC Augsburg gesperrte Johannes Eggestein oder Josh Sargent bekommen von Trainer Florian Kohfeldt das Vertrauen geschenkt. Und zahlen es – wie dieses Mal US-Boy Sargent – mit Toren zurück. Hinter den Spitzen blüht derweil Yuya Osako auf. Niclas Füllkrug netzte bei 1899 Hoffenheim, leistete beim 1:0 den Assist. Alle sammelten also Argumente. Nur eben Martin Harnik nicht, dessen Auftreten – wenn er denn dann ran darf – oft einfach auch lustlos wirkt.
Ob der Deal für den Hamburger SV Sinn macht, steht auf einem anderen Blatt Papier. Denn Trainer Dieter Hecking spricht selbst von einer „sehr, sehr gut funktionierende Gruppe“. In die Saison 2019/20 jedenfalls starteten die Rothosen vielversprechend und stehen nach fünf Spieltagen mit vier Siegen und einem Unentschieden noch ohne Niederlage souverän an der Tabellenspitze. Dieses Mal soll definitiv nichts schief gehen beim Unternehmen Wiederaufstieg. Kurzfristig ist Harnik mit seiner Erfahrung also sicher wertvoll. Doch kehrt der HSV ins Oberhaus zurück, steht da eben dann auch fix ein 33-Jähriger im Kader.
Über Stuttgart und Hannover nach Bremen
Martin Harnik selbst bestritt 240 Spiele in der 1. Bundesliga und erzielte 67 Treffer. In der 2. Bundesliga kommt der gebürtige Hamburger auf 60 Einsätze und traf in jeder zweiten Partie, erzielte also 30 Tore. Vor seinem Engagement in Bremen spielte Harnik zwei Jahre bei Hannover 96, davor von 2010 bis 2016 für den VfB Stuttgart.