
Bremen. Als in der Merkur Spielarena in Düsseldorf endlich der Abpfiff ertönte, war die Erleichterung zwar groß. Doch Spieler im Werder-Trikot, die jubelnd, gar erleichtert die Arme hochrissen, konnten nicht beobachtet werden. Alle Bremer Akteure standen noch unter dem Eindruck der intensiven Nachspielzeit, in der Werder Bremen bei Fortuna Düsseldorf zwar das 1:0 über die Zeit rettete. Zu null also nach 18 Partien, in denen immer ein Gegentor kassiert wurde. Doch neben drei gewonnenen Punkten verlor der SV Werder eben binnen weniger Sekunden auch zwei Abwehrspieler. Entsprechend groß war das Entsetzen. Entsprechend groß sind nun wieder die Sorgen an der Weser vor dem nächsten Match. Am Sonntag (26. Januar 2020) empfängt Werder Bremen um 15.30 Uhr im Weserstadion die TSG 1899 Hoffenheim.
Dramatische Sekunden im Werder-Strafraum
Und da sind wir schon mitten im Thema. Denn aus Sinsheim sicherten sich die Hanseaten auf Leihbasis die Dienste von Kevin Vogt. Der bildete zusammen mit Niklas Moisander und dem wieder genesenen Ömer Toprak eine bärenstarke Dreierkette in der Abwehr. Erstmals seit 18 Ligaspielen stand so bei Werder Bremen defensiv also wieder die Null. Definitiv ein Erfolgserlebnis. In der Nachspielzeit allerdings gingen Vogt und Keeper Jiri Pavlenka mit Kopfverletzungen zu Boden. In einer undurchsichtigen Situation reagierte Moisander stürmisch, bedrängte den Referee – sichtlich geschockt – zu sehr. Woraufhin Schiedsrichter Dr. Felix Brych dem Siegtorschützen Gelb-Rot zeigte.
Vogt wurde auf der Trage abtransportiert, Schlimmere Befürchtungen bestätigten sich glücklicherweise nicht. Der Abwehrrecke kam „nur“ mit einer Gehirnerschütterung davon. Es ist allerdings wohl eher davon auszugehen, dass Vogt definitiv noch gegen seinen Ex-Verein passen muss. Moisander fehlt eh gesperrt. Also bleibt Florian Kohfeldt nur noch Toprak übrig, der wiederum nach 70 Minuten in Düsseldorf komplett ausgepumpt das Feld verlassen musste und noch nicht bei einhundert Prozent steht. Und schon geht das Personalpuzzle an der Weser wieder von vorne los. Fest steht eigentlich wohl nur, dass Milos Veljkovic von Beginn an verteidigen wird.
Florian Kohfeldt kann es nicht fassen
„Teilweise ist es nicht mehr zu fassen, was uns in dieser Saison passiert“, konnte es Florian Kohfeldt nicht mehr glauben. Kurioserweise hatte der Trainer von Werder Bremen zwar in Düsseldorf an der Seitenlinie Platz genommen. Doch auch er blieb nicht vom Verletzungspech verschont und konnte vor dem Düsseldorf-Match wegen einer Fußentzündung das Training nicht leiten. Mehr noch als der Fuß wird Kohfeldt wohl der Kopf schmerzen. Wie Werder Bremen defensiv gegen 1899 Hoffenheim auflaufen wird – das gilt es für den Übungsleiter nun zu lösen.